Harry Belafonte – The long road to freedom

Harry Belafonte – The long road to freedom from ZEITZEUGEN TV.

Ausschnitte der Berliner Lektion aus dem Jahr 2002. Sein Leben nennt er „lange Reise“ und „Marsch zur Freiheit“. Rassismus kennt er seit seiner Kindheit, die er in seiner Geburtsstadt New York und dem Jamaika seiner Eltern verbrachte.

Von der Mutter, die illegal in die Staaten eingewandert war, erzählt er liebevoll, der Vater – ein Matrose – war meistens betrunken. Die Schule bricht Belafonte ohne Abschluss ab, im Zweiten Weltkrieg dient er bei der Navy, danach muss er sich als Pförtner durchschlagen.

Eines Tages schenkt ihm ein Mieter eine Broadway-Theaterkarte für eine Aufführung mit schwarzen Darstellern – ein Erweckungserlebnis. Belafonte studiert Schauspiel bei Piscator, doch der Traum, der erste schwarze Hamlet zu werden, platzt. Angeboten werden ihm vorerst nur Butler-Rollen, erst nach dem Durchbruch als Sänger kommt mit der Hauptrolle in Otto Premingers Musical „Carmen Jones“ (1954) auch der Ruhm als Darsteller.

In den sechziger Jahren beginnt die dritte Karriere: Bürgerrechtsaktivist. Und der Kampf geht weiter. Belafonte ist gegen einen Irak-Krieg, auch wenn er das bei seiner Lektion nur indirekt sagt: „Wir müssen unsere Probleme im eigenen Land lösen. Die USA sind das Land mit den meisten Strafgefangenen der Welt. Es gibt mehr junge Schwarze im Gefängnis als an der Universität.“ So endet die Matinee mit einem Appell – und donnerndem Applaus.